In einem packenden Endspiel setzte sich Brasilien (Hassia Bingen) gegen den Titelverteidiger der 2. Mini-WM England (JFV Wetterau) dramatisch mit 6:5 im Achtmeterschießen durch. Die reguläre Spielzeit hatte trotz einiger Chancen keine Tore hervorgebracht.
Festtagsstimmung vor der Commerzbank-Arena am Morgen des 05.07.2014. Einen Tag nachdem sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Brasilien gegen Frankreich durchgesetzt hatte, erinnerte das Stadiongelände an eine große Fanmeile. Hunderte bunt geschminkte Gestalten flanierten zwischen 32 fahnengeschmückten Pavillons hin und her. Anlass war ein Event der Extraklasse: Das große Kaufland WM-Turnier, ausgerichtet von der Eintracht Frankfurt Fußballschule mit Unterstützung von Kaufland und Müller.
Mehr als 75 Vereine nahmen an der Verlosung teil, um ihrer E-Jugend einen der begehrten Startplätze zu sichern. 30 von ihnen hatten das Losglück auf ihrer Seite und durften nun beim Turnier all jene Nationen vertreten, die auch bei der Weltmeisterschaft in Brasilien um den goldenen Pokal spielen. Dazu kamen die zwei gesetzten Titelverteidiger der beiden Mini-WMs im Frühjahr: England (JFV Wetterau) und Frankreich (TGS Jügesheim).
Leidenschaftliche Zweikämpfe, filigrane Spielzüge und Tore satt
Nun war der große Tag gekommen. Ausgestattet mit Trikots, Hosen und Stutzen in den jeweiligen Landesfarben, betraten die Mannschaften zur offiziellen FIFA-Hymne die Spielstätte, die sonst den Profis der Eintracht zum Training dient. Die Vorfreude war groß, als Fußballschulen-Leiter Karl-Heinz „Charly“ Körbel alle Kinder, Eltern und Mitgereiste begrüßte und das Turnier eröffnete. Um kurz nach 10 Uhr rollte der Ball. Die Gruppenphase bescherte den Zuschauern vom ersten Spiel an alles was das Fußballherz begehrt: leidenschaftliche Zweikämpfe, filigrane Spielzüge und vor allem: Tore satt. 110 Treffer brachten die drei ersten Turnierrunden hervor, die exakt nach dem Spielplan der großen WM in Brasilien angesetzt waren.
Und manch eine Parallele zu den Vorbildern wurde offenbar: So mussten die stolzen Spanier (FC Nieder Florstadt) ebenso vorzeitig die Segel streichen wie ihre portugiesischen Nachbarn (SG Kelkheim). Dafür sorgten auch einige Underdogs für Überraschungen, wie etwa der Iran (TV Wasserlos), der alle drei Gruppenspiele mit einer makellosen Torbilanz gewinnen konnte. Auch die „Socceroos“ aus Australien (JSG Wonnegau), die Elfenbeinküste (SG Wildsachsen) und die Ghanaer (TuS Hornau) konnten entgegen aller Erwartungen die favorisierten „Großen des Fußballs“ auf die Plätze verweisen. Frankreich und England wurden dagegen den hohen Erwartungen gerecht und erspielten souverän den Sieg in ihrer jeweiligen Gruppe, genau wie Brasilien (Hassia Bingen), das mit 9:0 Toren ein kräftiges Ausrufezeichen setzte.
Beste Unterhaltung auch abseits des Platzes
Doch nicht nur auf dem Platz wurde den Gästen einiges geboten, auch das Rahmenprogramm konnte sich sehenlassen. Eine ganze Reihe von Spiel- und Spaßangeboten, wie etwa Kinderschminken, eine Hüpfburg, Poolsoccer oder eine Torwand, sorgte für Abwechslung zwischen den Matches. Dem kleinen oder größeren Hunger und Durst konnten alle Besucher mit Grillgut, Crèpes und Getränken begegnen, die von Stadioncaterer Aramark gestellt wurden. Ein Besonderes Highlight war der Besuch von Tischfußball-Weltmeister Chris Marks, der mit seiner Schnelligkeit und jeder Menge Tricks junge und alte Hasen gleichermaßen staunen ließ. So durften sich neben den Kindern auch die Altmeister Charly Körbel und Rudi Bommer am Champion die Zähne ausbeißen, ebenso wie der gut aufgelegte Vertreter des Hauptsponsors, Stefan Rauschen von Kaufland.
Eintracht-Stars auf Stippvisite
Das Treiben vor den Toren der Commerzbank-Arena lockte auch die Eintracht-Stars Stefan Aigner, Bastian Oczipka und Marc Stendera an, die zeitgleich an der 200m-Luftlinie entfernten Wintersporthalle zum Trainingsauftakt angetreten waren. Sehr zur Begeisterung der Kinder nutzten sie ihre Pause für eine Stippvisite und schrieben fleißig Autogramme. Und auch das Trainerteam der Fußballschule konnte mit reichlich Bundesliga-Erfahrung aufwarten. Die ehemaligen Eintracht-Profis Uwe Müller, Cezary Tobollik und Thomas Lasser waren gefragte Gesprächspartner und standen allen Gästen als Organisationshelfer zur Verfügung. Einer aber genoss besonders viel Aufmerksamkeit: Eintrachts Torwart-Legende Oka Nikolov feierte nach der Heimkehr aus Amerika sein Debüt im Stab der Fußballschule. Beeindruckt von der Kulisse und den Leistungen der Kinder geriet der Publikumsliebling ins Schwärmen: „Fußballprofi zu sein ist der Traum so vieler Kinder. Wenn man sieht, wie sie sich hier ins Zeug legen, werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach und wie man auf dem Bolzplatz stundenlang die großen Spieler imitiert hat. Es ist einfach schön, was Charly Körbel hier aufgebaut hat und dass es Sponsoren gibt, die uns dabei helfen, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
Das Turnier ging derweil in die heiße Phase: Die Achtelfinals gestalteten sich äußerst ausgeglichen, ein Tor reichte in den meisten Fällen zum Weiterkommen. Es trennte sich die Spreu vom Weizen: Mit Ausnahme des Iran marschierten alle Gruppensieger ins Viertelfinale, während für große europäische Traditionsmannschaften wie etwa Italien (JFV BiNoWa) und „Gastgeber“ Deutschland (Ludwigshafener SC) die Endstation gekommen war. Auch die Niederlande (FC Teutonia Hausen) musste nach einem äußert engen Achtmeterschießen gegen Brasilien die Segel streichen.
Das Ende der Revolte
Die Viertelfinal-Spiele setzten nun dem Aufbegehren der Underdogs ein Ende: Mini-Weltmeister Frankreich und England setzten sich gegen Ghana und Australien durch, Brasilien schickte die Elfenbeinküste mit 4:1 nach Hause. Lediglich die Eidgenossen aus der Schweiz (FV Sprendlingen), die den Lauf der Russen (SF Ostheim) ausbremsten, konnten in der Runde der letzten vier noch keinen Stern auf dem Trikot vorweisen. Und so kam es wie es kommen musste: Im Frankfurter Niesel-Regen boten sie den „Three Lions“ zwar erbitterten Widerstand, am Ende hatten sie durch ein Kopfballtor nach einer Ecke der Briten dennoch das Nachsehen. Auf dem anderen Platz brachte die reguläre Spielzeit keinen Sieger hervor, Frankreich und Brasilien mussten beide zum je zweiten Mal ins Achtmeterschießen. Und dort hatten die Südamerikaner das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Der französische Traum von der Titelverteidigung war geplatzt.
England gegen Brasilien hieß also das Traumfinale des großen Kaufland WM-Turniers. Nach dem Spiel um Platz drei, das die Franzosen gegen die Schweiz mit 2:1 gewinnen konnten, war die Zeit für den Höhepunkt des Tages gekommen. Angeführt vom Schiedsrichter liefen die Teams zu den Klängen des White Stripes Klassikers „Seven Nation Army“ ein. Das Abspielen der Nationalhymnen ließ die Kinder nachempfinden, wie sich ihre Idole in Brasilien vor den Spielen fühlen müssen – ein echter Gänsehautmoment. Die Spieler hatten noch kurz Zeit sich einzuschwören, dann ging es daran, den Weltmeister zu ermitteln. Das Spiel war durch große Nervosität und Vorsicht geprägt, beide Mannschaften ließen sich kaum Räume. Chancen kamen zwar durchaus zustande, im entscheidenden Augenblick fehlte hüben wie drüben jedoch die notwendige Kaltschnäuzigkeit. So musste – sehr zum Leidwesen der Engländer – erneut das Achtmeterschießen die Entscheidung bringen.
Dramatik pur im Achtmeter-Krimi
Und das hatte es in sich. Drei Schüsse pro Mannschaft waren vorgesehen um den Sieger zu ermitteln. Soweit die Theorie. Faktisch aber trafen und verfehlten Brasilianer und Engländer im konsequenten Gleichschritt und trieben das Nervenkostüm ihrer Anhänger an die Belastungsgrenze. Immer wieder kam es zu „Matchbällen“, die ungenutzt blieben. England wehrte sich lange gegen den Penalty-Fluch der großen Vorbilder, am Ende hatten sie aber doch das Nachsehen: Mit dem 16. Schuss führte Brasilien den Finalsieg herbei und kürte sich zum Weltmeister.
Danach brachen alle Dämme. Die Brasilianer begruben den Siegtorschützen unter sich und schrien ihre Freude mit letzter Kraft aus sich heraus. Held des Tages war bei der „Selecao“ war Torhüter und Kapitän Konstantin, der nach bereits zwei gewonnenen Achtmeterschießen in der K.O.-Runde erneut Nerven wie Drahtseile unter Beweis stellte und sich als Achtmeterkiller par excellence erwies. Er hatte den Grundstein für den Erfolg geliefert. Die entthronten Titelverteidiger aus England konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen, zeigten jedoch Größe in der Niederlage. Coach Thorsten Fiala, der die erneut glänzende Turnierleistung seines Teams zu würdigen wusste, gratulierte den Siegern aufrichtig. Sportsgeist Marke Groß-Britannien.
Nach der WM ist vor der EM
Die Siegerehrung brachte den krönenden Abschluss des Fußballfestes. Alle Spieler wurden mit einem kleinen Pokal für ihren Einsatz geehrt, die Fans von Mexiko gewannen als Preis für ihr farbenfrohes Auftreten den ausgeschriebenen Kreativpreis: einen nagelneuen Weber Gas-Grill.
Nachdem die besten Torschützen mit der Torjägerkanone ausgezeichnet wurden, schlug die Stunde der Sieger. Die Equipe Tricolore und die wackeren Engländer nahmen ihre Pokale in Bronze und Silber entgegen. Dann überreichte Stefan Rauschen Brasiliens Kapitän den goldenen Weltmeisterpokal, der sogleich unter großem Jubel und Applaus in den Himmel gereckt wurde. Der Traum vom Titel wurde für Brasilien zumindest in der E-Jugend Realität. Als i-Tüpfelchen bekamen die drei Erstplatzierten noch einen Warengutschein für einen Großeinkauf bei Kaufland.
Charly Körbel beobachtete die Szenerie mit großer Zufriedenheit. Das Turnier hatte gehalten, was er sich davon versprochen hatte. Und weil sich Vollprofis nie auf ihren Lorbeeren ausruhen, wagte er getreu dem Motto „nach der WM ist vor der EM“ sogleich einen Blick in die Zukunft: „Wir machen mit der Fußballschule jetzt einen weiteren Schritt. Nächstes Jahr wollen wir nicht nur Frankfurt, sondern ganz Deutschland erobern und zusammen mit Kaufland eine bundesweite EM-Qualifikation ausrichten. Die Endrunde wird dann 2016 ausgetragen,“ sagte der Rekordbundesliga-Spieler mit einer Mischung aus Vorfreude und Ehrfurcht. Die frischgebackenen Weltmeister aus Brasilien hatten derweil allen Grund ganz im Hier und Jetzt zu verweilen. Für sie hieß es nun feiern, feiern, feiern.
Kaufland, Müller und die Eintracht Frankfurt Fußballschule danken allen Spielern, Trainern, Eltern, Mitgereisten und Helfern für diesen wunderbaren Fußballtag an der Commerzbank-Arena. Ihr habt mit eurer Leidenschaft, Kreativität und Freude ganz wesentlich zum Erfolg dieses Turniers beigetragen. Alle Bilder findet ihr auf unserer Facebook-Seite. Wir freuen uns über euer Feedback und jeden neuen „Like“.
Zum Abschluss dürfen wir Euch noch ein ganz besonderes Highlight präsentieren. Natürlich war den ganzen Tag auch ein Kamerateam vor Ort und hat alle Momente festgehalten. Lehnt Euch zurück und genießt noch einmal diesen fantastischen Turniertag.