Vierzig Jungs und Mädchen, die entweder selbst die Krankheit besiegt haben oder durch ein Geschwisterkind direkt davon betroffen waren, trainierten am 15. Oktober unter der Leitung von Norbert Nachtweih, Cezary Tobollik ,Maurice Körbel und Gerald Mai an der Commerzbank-Arena. Mit dabei waren erneut Vertreter der Deutschen Krebshilfe, über die der Kontakt zum Verein 2014 zustande gekommen war, sowie der Kinderklinik der Goethe-Universität Frankfurt.
Lachen ist bekanntlich die beste Medizin und so wurde auch in diesem Camp größter Wert darauf gelegt, den Kindern Freude zu bereiten und den Spaß am Spiel zu vermitteln. Dass es über das bloße Vergnügen hinaus sinnvoll ist, frühestmöglich nach der Erkrankung wieder Sport zu treiben, weiß Anna Senn-Malashonak. Die Sportwissenschaftlerin arbeitet mit zwei Kolleginnen seit acht Jahren an der Kinderklinik in Frankfurt und entwickelte ein Konzept zur Einbindung von Sport in die Krebstherapie.
„Kinder können körperlich schon mit Beginn der Therapie belastet werden. Hierzu liefern wir altersgerechte und an die individuellen Vorlieben angepasste Übungen. Bei den Kleinen kommen beispielsweise vor allem Sportspiele zum Einsatz, bei den Jugendlichen anspruchsvolles Krafttraining“, so Senn-Malashonak. Das Camp der Fußballschule passt dabei voll ins Konzept: „Ganz viele Kinder brauchen nach der Therapie noch sehr lange, bis sie wieder am Schul- oder Vereinssport teilnehmen. Da sind solche Camps total gut, um den Kindern auch die Möglichkeit zu geben, sich wieder auszuprobieren und an den Sport heranzutrauen.“
In diesem Sinne hieß es dann auch „Feuer frei“ beim Torschusstraining und die Kinder konnten in den Spielformen zeigen, was sie drauf haben – natürlich ausgestattet in voller Fußballschulenmontur. Das Spiel des Tages gegen den großen FC Bayern war zwischen den Übungen Thema Nummer eins. Norbert Nachtweih, der für beide Vereine große Erfolge einfahren konnte, gab sich auf Frage der Kinder gewohnt diplomatisch: „Ich glaube, die Bayern sind auf drei Punkte aus Frankfurt nicht wirklich angewiesen. Ein Unentschieden wäre für die Eintracht eine tolle Sache und für den FCB zu verschmerzen.“
Dass es später genau so kommen würde, konnte natürlich niemand ahnen (wobei sich einige der Kids bereits beim letzten Camp gegen Borussia Dortmund als Glücksbringer bewährt hatten). Für die Eltern war das Ergebnis des Spiels ohnehin zweitranging. Nach vielen Monaten oder gar Jahren des Hoffen und Bangens um das Leben ihrer Kinder, standen und stehen ganz andere Themen im Vordergrund, allem voran die Gesundheit und Freude ihrer Sprösslinge.
Kleine Beiträge wie dieses Camp kamen aber natürlich gut an: „Es ist ein schöner Zug von der Frankfurter Eintracht, dass sie an die Kinder denkt, die krebserkrankt sind, und ihnen diese positiven Erlebnisse beschert. Eigentlich sind meine Töchter eher in der Leichtathletik, beim Tanzen und beim Turnen zuhause. Vermutlich werden sie jetzt aber ankommen und Fußball spielen wollen“, freute sich Michael Pintos-König stellvertretend für die Elternschaft.
Die Eintracht Frankfurt Fußballschule dankt allen kleinen und großen Helden, die uns diesen wunderbaren Trainingstag ermöglicht haben. Alle Fotos gibt es auf unserer Facebook-Seite. Wenn Sie den Kampf gegen Krebs mit einer Spende unterstützen wollen, finden Sie alle Informationen hierzu auf den Webseiten des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt und der Deutschen Krebshilfe.