17.04.2023
Fussballschule

Aller guten Dinge sind drei – Fußballschule gastiert bei der SG Bremthal

Trotz regnerischer Verhältnisse gelingt auch in der zweiten Osterferienwoche ein tolles On-Tour Camp!

Einmal bitte lächeln für die Kamera: Das Trainerteam

Dieses Mal war das Team rund um Campleiter Clemens Appel und die Trainer Rudi Bommer, Slobodan Komljenovic, Mo Idrissou, Kai Schmidt sowie Torwarttrainer Reinhard Knobloch im Main-Taunus-Kreis bei der SG Bremthal zu Gast.

Musste das erste Feriencamp im April 2020 noch Corona-bedingt abgesagt werden, konnte ein Jahr später mit einem geeigneten Gesundheitskonzept trainiert werden. Nach den Jahren 2021 und 2022 gastierte die Fußballschule nun zum dritten Mal im Taunus, bei der aus Eppstein stammenden SG Bremthal. 1955 gegründet, hat der Verein am Bremthaler Hang zuverlässig unter Beweis gestellt, dass ihm Werte wie Fairness, Tradition und Verlässlichkeit als Teil der Eppsteiner Stadtgemeinschaft wichtig sind.

Aktuell spielt die erste Mannschaft der Herren in der Kreisoberliga Main-Taunus, die Zweitvertretung in der Kreisliga C des Landkreises. Die „Macht vom Hang“, wie sie sich selbst nennen, legt großen Wert auf die Ausbildung und gezielten Förderung ihrer eigenen Jugendspieler. „Nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich sollen gerade unsere jüngsten Kicker zu Vorbildern werden und mit festen Werten zu Spielern der Erstmannschaften reifen“, so Robert Etmans, Erster Vorsitzender. Innerhalb der Jugendmannschaften wird seit einigen Jahren eine Spielgemeinschaft mit Niederjosbach gepflegt. Dadurch konnten in dieser Saison sieben Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet werden.

Erklärtes Ziel der Bremthaler ist es zugleich, eigene Jugendliche gezielt für ein dauerhaftes ehrenamtliches Engagement im Verein abseits des Fußballplatzes zu begeistern und zu binden. Robert Etmans erklärt die Hintergründe.

Gude Robert, wie hat sich das Ehrenamt rund um den Verein in den vergangenen Jahren entwickelt?

„Das Thema Ehrenamt beschäftigt die SG Bremthal sehr. In diesem Bereich sind kleine Vereine auf jede helfende Hand angewiesen. Denn heutzutage ist es gerade im ländlichen Raum sehr schwierig, junge Leute für Sportvereine zu begeistern. Immer mehr Vereine müssen Spielgemeinschaften eingehen oder bilden, weil sie sonst nicht überleben können. Ich gehe davon aus, dass das in Zukunft noch rasanter stattfinden wird, Stichwort digitale Vernetzung. Ehrenamtliche Arbeit bleibt davon nicht verschont – wir haben über 600 Mitglieder in unserem Verein, trotzdem große Probleme dabei, helfende und unterstützende Hände, auch für Positionen im Vorstand und rund um das Vereinsheim, zu finden.“

Dieses Phänomen betrifft viele Vereine. Wie packt ihr dieses an?

„Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern selbst aktiv eingreifen und etwas unternehmen. So haben wir bereits Aufrufe in Zeitungen, Artikel auf Webseiten und Social Media, ja sogar einen eigenen Stand mit einem scannbaren QR-Code aufgebaut. Doch es tut sich zu wenig. Darüber hinaus sind auch kaum Trainer und Schiedsrichter zu finden. Die Situation ist insgesamt leider sehr unzufriedenstellend. Wir haben zwar ein reges Leben bei Heimspielen unserer Jugend- und Herrenmannschaften. Eltern verkaufen Essen und Trinken, das Geld geht natürlich in die Kasse der Mannschaft. So kann jedes Team bspw. am Ende der Saison eine kleine Abschlussfahrt oder Abschlussfeier organisieren. Allerdings wollen die Jungs und Mädels kaum verpflichtende Aufgaben innerhalb des Vereins übernehmen. Das finde ich sehr schade und auf Dauer schwierig, zu überleben…“

Was würdet Ihr gerne verändern, damit es in Zukunft zu einer Besserung kommt?

„Ich würde mir sehr wünschen, dass der Deutsche Fußball-Bund noch enger mit den Amateurvereinen zusammenarbeitet. Es werden etliche Kampagnen geführt, wie „Unsere Amateure – Echte Profis“, doch gerade bei den kleinsten Vereinen kommt am wenigsten, teilweise nichts, an. Die Gesellschaft verändert sich zunehmend und der Sport dadurch auch. Ich appelliere nochmal an alle Eltern, die Wichtigkeit eines Sportvereins zu sehen. Menschen in Dörfern und kleinen Städten brauchen Vereine, egal ob Tennis, Fußball, Handball oder Basketball - weil das „Wir-Gefühl“ für Kids enorm wichtig ist!
Wir hoffen natürlich, dass die Verbindung zur Fußballschule von Eintracht Frankfurt auch in Zukunft bestehen bleibt. Die Jungs sind großartig und die menschlichen Verhältnisse passen auch. Wir waren und sind sehr, sehr stolz auf diese Zusammenarbeit. Außerdem ist die Fußballschule für uns natürlich auch im Sinne der Werbung enorm wichtig: Dadurch, dass wir gesehen werden, können wir vielleicht auch den einen oder anderen mehr für unsere SGB begeistern.“

Das Team der Fußballschule bedankt sich für das Gespräch und die tolle Organisation des Partnervereins!