16.01.2018

„Was man gerne macht, macht man gut“

Reinhard Knobloch ist eine Institution bei der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Seit der Gründung vor bald 17 Jahren ist „Knobi“ in den Feriencamps für das Torwarttraining verantwortlich. Anlässlich seines 70. Geburtstags sprechen wir mit der „Trainerlegende“ über seine schönsten Erinnerungen, die Leidenschaft für den Job und seine Pläne für die Zukunft.

Er ist Fußballschulenmitglied der ersten Stunde und kennt sich im Frankfurter Jugendfußball aus wie kaum ein zweiter. Als Trainer war er beim FSV Frankfurt und der Eintracht verantwortlich für den sportlichen Nachwuchs. 49 Jahre Erfahrung in diesem Bereich sprechen eine deutliche Sprache. Wir sind froh ihn zu haben und wünschen alles erdenklich Gute zum Geburtstag!

Knobi, du bist im Januar 70 Jahre alt geworden. Wie hast du deinen Geburtstag verbracht?

Ganz gemütlich mit Freunden auf einer Hütte in Südtirol. Wir hatten fast vier Meter Schnee.

70 Jahre sind eine stolze Zahl. Hast du den Anlass auch ein wenig für einen Rückblick genutzt oder war es ein Tag wie jeder andere?

Es war ein Tag wie jeder andere. Ich hatte vor ein paar Monaten eine Operation, die gut verlaufen ist. Jetzt fühle ich mich wieder fit und schaue eher nach vorne als zurück. Auch wenn der Rückblick sicher schön ausfallen würde. 

Dann lass uns doch gemeinsam ein paar Erinnerungen heraufbeschwören. Fast 50 Jahre Trainererfahrung im Jugendfußball, 17 davon mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule: Was war für dich bislang das Schönste am Job?

Das Schönste für mich ist, wenn ich auf ehemalige Fußballschüler treffe, die mit sieben oder acht Jahren bei mir im Torwarttraining waren. Wenn ich dann sehe, wie sie sich als junge Erwachsene freuen und mich auf das Training von damals ansprechen, ist das eine tolle Bestätigung. Da merkst du, dass du nicht viel falsch gemacht hast. Der weitaus größte Teil unserer Schüler bleibt dem Fußball ja über die Jahre treu und ich freue mich jedes Mal, wenn ich die Entwicklung dieser Jungs und Mädchen nachvollziehen kann.

Wer dir beim Training zusieht, merkt, dass du voll in deinem Element bist. Was treibt dich an?

Der Spaß an der Arbeit. Was man gerne macht, macht man gut. Wenn man es nur deswegen tut, weil man muss, läuft etwas verkehrt. In mir steckt einfach dieser Jugendtrainer. Ich hatte etliche Angebote Senioren in der Hessenliga zu trainieren, doch das war nie mein Ziel, das hat mich einfach nicht gereizt. Bei der Fußballschule muss man sich auch mit Kindern beschäftigen, die keine Talente sind. Alle gleich zu behandeln, das ist meine Stärke.

Du hast in den letzten Jahren immer wieder angekündigt, bei der Fußballschule in absehbarer Zeit die Handschuhe an den Nagel zu hängen. Kannst du dir wirklich einen Knobi außerhalb der Eintracht Fußballschule vorstellen?

(lacht) Nee, nicht wirklich. Aber: Ich habe immer gesagt, wenn ich 70 bin, höre ich auf. Bevor der Charly zu mir kommt und sagt: „Du alter Sack, jetzt wird’s langsam Zeit“, mache ich lieber selbst Schluss.

Nun hat Charly Körbel aber gerade erst betont, dass du für die Fußballschule unverzichtbar bist. Und jetzt?

Die Wertschätzung freut mich natürlich. Wir werden uns auch sicher zusammensetzen. Ich werde aber in jedem Fall sehr viel kürzertreten. Ich stelle mir das so vor, dass ich durchaus von Zeit zu Zeit ehrenamtlich mitwirken könnte. In diesen Osterferien aber definitiv nicht, ich darf mich noch nicht so lange in die Kälte stellen. Das sind die Nachwehen der Operation. Abgesehen davon haben wir auf der Position des Torwarttrainers genug junge Leute, die das ganz hervorragend machen.

(mb)