31.07.2020
Fussballschule

Besuch vom Fußballgott

Die Sommercamps sind in vollem Gange. Da lässt es sich auch Alex Meier nicht nehmen, zum wiederholten Male persönlich vorbeizuschauen.

„Alex Meier ist hier! Guck mal, da ist er!“ Die Kids des Sommercamps sind völlig aus dem Häuschen, als der 14-Jahre lang für die Eintracht spielende Ex-Profi und neue Co-Trainer der U16 das Gelände des SC Weiss-Blau Frankfurt in Niederrad betritt. „Alex Meier Fußballgott“ stimmen die Sechs- bis Achtjährigen an. Die Freude ist sichtlich groß – da fühlt sich auch der Torschützenkönig von 2015 geehrt: „Das macht mich natürlich sehr stolz. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass mich auch die jüngere Generation nicht vergessen hat und mich dafür respektiert, was ich für den Verein geleistet habe.“ Für die Teilnehmer des Sommercamps ist es nicht weniger eine große Ehre, den Ex-Stürmer der Eintracht, der bereits zum zweiten Mal vorbeigeschaut hat, hautnah zu erleben.

Die Jungs sollen in diesem Alter Spaß haben, kicken und an ihrem Ballgefühl arbeiten – das ist das Wichtigste.

Alex Meier

Meier selbst freut sich darüber, den Kids den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg geben zu können. „Die Jungs sollen in diesem Alter Spaß haben, kicken und an ihrem Ballgefühl arbeiten – das ist das Wichtigste.“ Da ließ es sich der von den Eintracht-Fans Fußballgott getaufte nicht nehmen, sich unter die Jungspunde zu mischen und mit ihnen gegen den Ball zu treten. Dass heimgekehrte Adlerträger Meier oder Andreas Möller, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), bei den Trainingseinheiten der Sommercamps vorbeischauen gibt den Kindern ein gutes Gefühl und einen zusätzlichen Anreiz, sich eventuell in den Fokus zu spielen. „Andy Möller hat den Kids erklärt, dass sie durchaus die Chance haben, Fußballprofis zu werden“, berichtet Karl Heinz Körbel, Leiter der Fußballschule und Rekordspieler der Bundesliga. Außerdem verbinde der Besuch von Vereinsgrößen den Spaß rund um das Training mit der Tradition der Eintracht, wie Körbel weiter ausführt: „Wir wollen den Kindern die Geschichte von Eintracht Frankfurt präsentieren.“

In diesem Jahr bleiben allerdings auch den Sommercamps der Fußballschule Anpassungen an die Coronasituation nicht erspart. Abseits des Platzes herrscht Maskenpflicht, die Kinder trainieren in kleineren Gruppen und reisen versetzt an. „Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, die Vorschriften und Hygienemaßnahmen umzusetzen und die Sommercamps in diesem Jahr stattfinden zu lassen. Dabei gilt vor allem Oliver Frankenbach und Philipp Reschke unser Dank, die uns bei allem unterstützt haben“, freut sich Körbel. Die neuen Umstände seien für viele Kids eine Umstellung, vor allem für diejenigen, die die Fußballschule bereits aus den vergangenen Jahren kennen. „Das Prinzip der Fußballschule haben wir aber trotz der aktuellen Umstände nicht aus den Augen verloren. Wir befinden uns momentan in der vierten Woche des Sommercamps und die Umsetzung ist absolut überragend. Wir sind sehr zufrieden.“

Lerneffekte für Groß und Klein

Auch Talenttrainer und seinerseits Eintracht-Urgestein Uwe Bindewald zeigt sich ob der gelungenen Umsetzung begeistert: „Es fühlt sich noch nicht ganz echt an, aber grundsätzlich gut“. Mit der Zeit würden sich alle Kids an die Einschränkungen gewöhnen. Diese zuversichtliche Einstellung begründe sich auch damit, dass die aktuelle Situation nicht nur Einschränkungen mit sich bringt. „Aufgrund der Umstände trainieren die Kids in diesem Jahr für die gesamte Zeit in den gleichen Gruppen. Normalerweise wechseln wir die Teams und die Trainer, aktuell ist das nicht möglich. Das ist eine Neuerung, die uns persönlich aber sehr gut gefällt“, erklärt Körbel. So sei das Training intensiver, die Kinder würden sich untereinander besser kennenlernen und das Sommercamp deutlich ruhiger ablaufen. „Wir werden definitiv darüber nachdenken, diese Einteilungen auch in den kommenden Jahren beizubehalten.“ So lassen sich sogar oder gerade in Ausnahmezeiten Lerneffekte erzielen – nicht nur für die Spieler.