Sport und Ernährung sind untrennbar miteinander verbunden. Das Wissen um den Zusammenhang gewinnt auch außerhalb des Leistungssports immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund ist die Eintracht Frankfurt Fußballschule vor nunmehr zwei Jahren eine Partnerschaft mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) eingegangen. Ziel ist seither, Camp-Teilnehmern einen neuen Blick auf Lebensmittel zu ermöglichen.
„Wir setzen im Prinzip noch einen Schritt vor der Frage an, welche Lebensmittel sich für Fußballer eignen und wollen, dass sich die Kinder zu allererst mit der Frage beschäftigen, was gute Lebensmittel eigentlich ausmacht“, erklärt Fußballschulenleiter Charly Körbel. „Wir möchten erreichen, dass sich die Kinder mit der Beschaffenheit ihres Essens auseinandersetzen, mit Geschmack, Geruch, Anblick und Konsistenz.“
Das gelingt den Sensorik-Experten der DLG spielerisch während der Camps. Mit einer eigens für die Fußballschule optimierten Versuchsreihe werden die Kinder angeregt, ihre Sinne auf die Probe zu stellen und der Thematik aus einer ganz anderen Perspektive zu begegnen. Das kommt sowohl bei den Kids, als auch bei den Coaches gut an. Klar, dass dann auch die Fußballschule gerne Präsenz zeigt, wenn die DLG zu ihrem Aushängeschild, der „Land und Genuss“-Messe in Frankfurt einlädt.
Vom 24.-26. Februar war es wieder soweit. Clemens Appel und Manni Binz boten den zahlreichen Schul- und Kindergartengruppen, die am Eröffnungstag die Messe stürmten, fußballerische Programmpunkte in Form von Pool-Soccer und Torwandschießen, bevor Binz am Nachmittag beim Live-Cooking vor Publikum seine Erfahrung zum Thema Sporternährung zum Besten gab. Er zeigte dabei nicht nur eine neu entdeckte Leidenschaft für frisch geraspelte Kartoffelpuffer, sondern legte auch ungeahntes Talent beim Verrühren von Frankfurter Grüner Soße an den Tag – Chapeau!
Binz berichtete dem Publikum an der Seite von DLG-Geschäftsführer Dr. Reinhard Grandke, wie sich der Umgang mit Ernährung seit seiner Zeit als Profi gewandelt hat. „Früher bekamen wir auch schon Essenspläne, wussten aber gar nicht, zu welcher Zeit wir wieviel wovon essen sollten. Das ist heute viel ausgefeilter. Überhaupt haben viele von uns am Ende sowieso das gegessen, was wir selbst gut fanden und uns nicht ganz so strikt an die Pläne gehalten, wie das heute der Fall ist. Wobei ich schon glaube, dass auch die jetzige Generation von Spielern den einen oder anderen Trick kennt, sich den Vorgaben zu entziehen.“
Diese Anekdote umreißt ganz gut das Dilemma, mit der sich sowohl Eltern als auch Sportinstitutionen herumschlagen: Das, was besonders gut und gesund für den Sportler ist, ist nicht unbedingt das, was bei den Kids hoch im Kurs steht. „Wir haben bei der Fußballschule versucht, den Kids pürierte Möhren in den Kartoffelbrei zu mischen. Doch kaum war der Brei ein klein wenig Orange, hat die Hälfte der Kids ihn nicht mehr angerührt“, so Binz.
Für Reinhard Grandke liegt die Lösung daher in der Aufklärung: „Wir wollen niemanden belehren, mit unserer Herangehensweise wollen wir aber dazu beitragen, dass Kinder und Eltern neugierig auf die Vielfalt gesunder Lebensmittel werden. Darauf dürfen sich die Besucher der Eintracht-Feriencamps auch 2017 wieder freuen.