Ein zweitägiges On-Tour Camp wurde wie schon in den vergangenen beiden Jahren beim FC Schöffengrund veranstaltet. 74 Feldspieler und zehn Torhüter sorgten für eine neue Rekordanzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Schöffengrund.
Das fünfköpfige Trainerteam, bestehend aus Ralf Schmitt, Tuncay Nadaroglu, Slobodan Komljenovic, Rudi Bommer und Torwarttrainer Reinhard „Knobi“ Knobloch, machte sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg ins nicht weit entfernte Mittelhessen. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Adlerträger von den FCS-Vereinstrainern am Vereinsheim in Empfang genommen. Nach kurzer Stärkung ging es schon auf den gut aufgelegten Rasenplatz.
Wie auch schon bei den vergangenen On-Tour Camps hat sich das Team der Fußballschule mit den Vereinstrainern zusammengesetzt. Jugendleiter Dennis Zahrer gab hierfür Einblicke in die Vereinsarbeit des FC Schöffengrund, die sicherlich nicht alltäglich ist. Zahrer freut sich, „mit der Eintracht einen starken Partner an unserer Seite zu haben“, und spricht über ...
… die Eintracht-Begeisterung in Schöffengrund: „Die Sichtbarkeit der Eintracht ist einfach enorm. Die Jungs und Mädels sind in den vergangenen Jahren so begeistert gewesen, dass viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich wieder entschlossen haben, auch in diesem Jahr an einem der Eintracht-Camps teilzunehmen.“
… den FC Schöffengrund: „Der FC wurde 2018 gegründet. Wir wollten alle Ortsteile der Gemeinde zusammenbringen. Die Bedingungen zur Gründung einer Spielgemeinschaft sind für Sportvereine sehr streng, es dürfen sich allerhöchstens vier Ortsteile zu einer SG zusammenschließen. In Schöffengrund gibt es allerdings sechs Dörfer. Also haben wir 2018 einen komplett neuen Verein aus den Ortsteilen Schwalbach, Laufdorf, Oberwetz, Niederwetz, Oberquembach und Niederquembach gegründet.“
… die Jugendarbeit: „Wir versuchen, die Kinder bereits mit vier Jahren an unseren Verein zu binden. Mit Hilfe der „Schöffi-Kids“ wollen wir die Lücke zwischen Kinderturnen und G-Junioren frühzeitig schließen [siehe Partnerverein SV Neuhof; Anm. d. Red.]. Aktuell haben wir ca. 250 aktiv spielende Kinder im FC Schöffengrund, wobei die Zahl stetig steigt. Von den G- bis hin zu den A-Junioren stellen wir in jedem Altersbereich mindestens eine Nachwuchsmannschaft. Von der C- bis zur A-Jugend treten wir als Spielgemeinschaft mit dem FC Cleeberg auf. Der FCC hat uns vor einigen Jahren enorm geholfen und wir haben uns entschlossen, den Jungs und Mädels etwas zurückzugeben, als niemand ihnen zur Hilfe stand.“
… die Trainerausbildung: „Bei uns im Verein waren schon immer auch sehr viele Trainer, die selbst Papas waren und ihren Sohn oder ihre Tochter trainiert haben. Mit diesem Gedankengang spielen und arbeiten wir schon eine ganze Weile. Wir wollen allen voran starke und große Jugendmannschaften stellen und spätestens in der A-Jugend auch aktiv mit den Jungs ins Gespräch kommen, ob sie denn nicht Verantwortung für eine unserer Jugendmannschaften übernehmen wollen. Es kommt natürlich immer auf die Persönlichkeit drauf an. Wenn du irgendwann ein gewisses Grundgerüst hast, kannst du dir die Devise stellen, immer einen älteren, erfahrenen Trainer mit einem jungen Trainer, der herangeführt werden muss, zusammenzuführen. Die Mannschaft und das Trainerteam können durch diesen Austausch an Erfahrungen gemeinsam wachsen.“
… Aufwandsentschädigung für Trainer: „Wir sind einer der Vereine, die den jungen Trainern eine kleine Aufwandsentschädigung zahlen. Damit wollen wir gerade junge Trainerinnen und Trainer motivieren, bei uns aktiv zu werden. Die Jungs und Mädels tun ihr Bestes und leisten in den Trainerteams tolle Arbeit. Für uns als Verein ist diese Aufwandsentschädigung auch eine Art Verbindlichkeit, die wir den jungen Trainerinnen und Trainern immer vor die Nase halten können. Ihr wollt, dass eure Leistung gewürdigt wird? Ihr erhaltet was vom Verein – aber dafür übernehmt ihr auch die volle Verantwortung für die Mannschaft und seid immer da. Auf dieser Ebene kann man sich dann einigen. Bisher hat das auch immer super funktioniert.“
… die Sportplatzsituation: „Wir haben in den sechs Ortsteilen fünf Rasenplätze und einen Hartplatz. Durch die Nässe im Frühjahr hatten wir große Probleme mit dem Rasenplatz, mussten die Drainage komplett erneuern. Wir stehen aber bereits seit längerer Zeit in Kontakt mit der Gemeinde. Diese ist zwar gesprächsbereit und hat ein offenes Ohr für neue Ideen. Es fehlen allerdings finanzielle Mittel, um einen Kunstrasenplatz beim FC Schöffengrund zu bauen. Wir arbeiten aber daran, über private Mittel einen Anteil zu generieren.“
… die Zukunftsaussichten des Vereins: „In den vergangenen Jahren hat sich in Schöffengrund viel verändert, vieles zum Positiven hin. Mit rund 40 Trainern und fast 250 aktiv spielenden Kindern wächst unser Verein von Jahr zu Jahr. Wir würden uns natürlich wünschen, auch im nächsten Jahr wieder mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule zusammenarbeiten zu dürfen. Wir wissen, was das für ein Privileg ist. Das i-Tüpfelchen sehe ich ein Stück weit in der anstehenden EM 2024. Gerade im Bereich Schulen wollen wir noch aktiver werden und auf diese zugehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir auf gleicher Ebene zusammenarbeiten könnten und beispielsweise Projekte wie Schul-AGs ins Boot holen können.“