10.05.2014

Kaufland Mini-WM II: Football’s coming home

England ist der strahlende Sieger der zweiten Kaufland Mini-WM!

Die „Three Lions“ von der Insel setzten sich in einer Neuauflage des legendären Finals von Wembley 1966 souverän mit 2:0 gegen die deutsche Nationalmannschaft durch. Phantom-Tore brauchten die Briten dieses Mal nicht: der Sieg im Finale war die verdiente Konsequenz einer makellosen Turnierleistung.

Nach dem Erfolg der ersten Mini-WM am 05.04. war eines für Kaufland und die Eintracht Frankfurt Fußballschule klar: Das machen wir nochmal! Am 03.05.2014, unmittelbar vor dem letzten Saison-Heimspiel der Eintracht gegen Bayer Leverkusen, war der Moment für die Neuauflage gekommen. Acht Vereine, die sich zuvor durch eine kreative Bewerbung qualifiziert hatten, machten sich mit ihren E-Jugendmannschaften daran, im Namen der traditionsreichsten Fußballnationen der Welt den Titel auszuspielen. Schauplatz war die Anlage rund um den Rasenplatz der Wintersporthalle, vor den Toren der Commerzbank-Arena.

Die Auslosung am 24.04. im Presseraum der Eintracht hatte dem Turnier zwei äußerst attraktive Gruppen beschert: Frankreich (SV Schöllkrippen), England (JFV Wetterau), Brasilien (JFV Aulatal) und Argentinien (SV Stierstadt) waren der Gruppe A zugelost. In Gruppe B war es Italien (TSV Keilberg), Deutschland (Germania Dörnigheim), Holland (JSG Gründau) und Spanien (JFG Untermain) beschieden, untereinander den Finaleinzug zu erkämpfen. Die Vorrunde verhieß also bereits spannende Begegnungen mit viel WM-Tradition. Auch die Rahmenbedingungen ließen nichts zu wünschen übrig: Die Sonne schien, das Team von Happy Party Events hatte ein Büffet vom Feinsten aufgetischt und die glänzenden WM-Pokale in Gold, Silber und Bronze für die drei besten Mannschaften warteten bei der Turnierleitung darauf in die Höhe gestreckt zu werden.

Argentinischer Tango gegen brasilianischen Samba

Der Trainerstab der Eintracht Frankfurt Fußballschule um Leiter Karl-Heinz „Charly“ Körbel, Norbert Nachtweih, Jürgen Sparwasser, Hansi Steinle, Reinhard Knobloch und Uwe Müller begrüßten pünktlich um 9:45 Uhr die angereisten Spieler, Betreuer und Eltern. Zu den Klängen der offiziellen FIFA-Hymne und unter dem Applaus der Zuschauer lief eine Nationalmannschaft nach der anderen auf den Rasenplatz ein – dann konnte es losgehen.

In den Auftaktspielen der Gruppe A zeigte sich schnell, welche Mannschaften im Kampf um den Gruppensieg den Ton angeben würden. Im südamerikanischen Derby zwischen Brasilien und Argentinien waren die Rollen klar verteilt und die „Gauchos“ legten einen fußballerischen Tango aufs Parkett, gegen den der Samba der Brasilianer nicht ankam: Mit 6:0 gelang den Argentiniern ein regelrechter Traumstart. Kuriose Randnotiz war dabei ein Elfmeter, der den Argentiniern beim Stand von 2:0 zugesprochen wurde. Ein Stürmer der „Gauchos“ hatte die brasilianische Torhüterin bereits umkurvt und aufs leere Tor geschossen. Zum erwarteten 3:0 kam es in diesem Moment jedoch nicht, da ein Verteidiger des fünffachen Weltmeisters mit einem Hechtsprung auf der Linie den Treffer vereitelte – und das mit kräftiger Unterstützung seiner Hände. Die ungewöhnliche Aktion nötigte vielen Zuschauern ein Lachen und ein wenig Mitleid mit dem übereifrigen Verteidiger ab: „Der Ball ging klar zur Hand“, rief Rekord-Bundesligaspieler Karl-Heinz Körbel im Spaße dem Schiedsrichter zu. Der ließ sich natürlich nicht beirren und zeigte auf den Punkt. Der fällige Strafstoß landete dann auch noch neben dem Tor. Glück für Brasilien, in der Endabrechnung wurde dieser vergebene Treffer seitens der Argentinier aber nicht vermisst.

Auch auf dem anderen Platz ging es zumeist in eine Richtung. England dominierte gegen Frankreich das Geschehen, kam ein ums andere Mal zu exzellenten Chancen und hätte ein ähnlich hohes Ergebnis erzielt, hätte Frankreichs Torhüter Niklas (9) nicht einen Sahnetag erwischt und mit etlichen Glanzparaden seine Mannschaft lange am Leben gehalten. Dazu kam auch das Glück des Tüchtigen in Form von Latte und Pfosten. Letztendlich aber setzte sich die bessere Spielanlage der „Three Lions“ durch, die das Match mit 3:0 verdient für sich entscheiden konnten. Zufriedenheit bei Englands Coach Thorsten Fiala: „Am Anfang war doch einige Nervosität zu spüren, aber dann haben wir uns stabilisiert und das gut gemacht.“ Auch Frankreichs Trainer Tobias Dächer zeigte sich trotz der Niederlage angetan von der Leistung seiner Schützlinge: „Wir haben nur jüngere Spieler dabei, die haben noch nie vor einer solchen Kulisse gekickt. Da war der Respekt natürlich groß, aber ich finde, sie haben sich prima geschlagen. Ein extra Lob geht an unseren Torhüter, der hat das super gemacht.“

Zeit der Revanchen

In den Auftaktspielen der Gruppe B zeichnete sich ein ausgeglichenes Bild der Leistungsdichte. Beim europäischen Klassiker zwischen Italien und Deutschland wollte sich die DFB-Elf für die schmerzlichen Halbfinal-Niederlagen bei der WM 2006 und der EM 2012 revanchieren. Danach sah es zunächst allerdings nicht aus. Früh ging die „Squadra Azzurra“ mit 1:0 in Führung und vermochte die darauf folgenden wütenden Angriffe der Deutschen zunächst mit Glück und Geschick abzuwehren. Doch die Mannschaft von Bundestrainer Pierre Plautz, der stellvertretend für Jogi Löw bei diesem Turnier das Kommando an der Seitenlinie übernommen hatte, wollte unter keinen Umständen erneut gegen Italien den Kürzeren ziehen und kämpfte sich zum verdienten Ausgleich. Dramatik dann in der Schlussphase: Die DFB-Elf warf, als bereits alles auf ein Remis hindeutete, nochmals alles nach vorne und konnte in den letzten Sekunden tatsächlich noch den 2:1-Siegtreffer erzielen. Grenzenloser Jubel bei den DFB-Kids, die den Torschützen unter einer Spielertraube begruben. Die Italiener dagegen blieben fassungslos zurück. Für sie hatte sich die Turnier-Konstellation mit einem Schlag drastisch gewendet.

Auf dem Nachbarplatz kam es zeitgleich zur Neuauflage des WM-Finals von 2010: Spanien gegen die Niederlande. Bestrebt, das Tiki-Taka-Spiel der Iberer im Keim zu ersticken, begannen die Holländer druckvoll und kauften dem Weltmeister damit umgehend den Schneid ab. Es dauerte nicht lange, bis sich die offensive Ausrichtung auszahlte und die „Elftal“ mit 1:0 in Führung ging. Die stolzen Spanier, die sich kaum erinnern konnten wie sich ein Rückstand anfühlt, versuchten zurück ins Spiel zu finden, wurden von aufopferungsvollen Niederländern aber erfolgreich in Schach gehalten. Das gefiel den mitgereisten Oranje-Fans, die wie immer bunt und fröhlich ihr Team nach vorne sangen: „Hup, Holland, Hup“-Sprechchöre hier, selbstgebastelte Windmühlen dort und ein Maskottchen Namens „Dutchy“ (eigentlich Liska, 7), die als Löwin im orangenen Trikot verkleidet und mit einer Vuvuzela ausgestattet das Wappentier der Niederländer zum Leben erweckte.

Mit solchem Support im Rücken konnten die Holländer gar nicht anders als zur Hochform aufzulaufen und fertigten Spanien schließlich mit 3:0 ab, frei nach dem Motto „Laat de leeuw niet in z'n hempie staan“. Auch diese Revanche war geglückt.

Vorentscheidung im Spitzenspiel

In der zweiten Runde der Gruppe A trafen die beiden Auftakt-Sieger England und Argentinien aufeinander. Diese Paarung hat in der WM-Geschichte immer wieder hitzige Begegnungen hervorgebracht. Unvergessen ist Maradonas „Hand Gottes“ im Viertelfinale der WM 1986 in Mexiko, das dramatische Achtelfinale der WM 1998 in Frankreich – mit roter Karte für David Beckham und Elfmeterschießen – und das Gruppenspiel der WM 2002 in Japan, das ausgerechnet David Beckham per Elfmeter entscheiden konnte. Nun also erneut diese historische Paarung unter brisanten Vorzeichen: Beide konnten im Idealfall mit einem Sieg vorzeitig den Gruppensieg unter Dach und Fach bringen und damit das Ticket fürs Finale buchen.

Entsprechend leidenschaftlich gestaltete sich der Spielverlauf. Argentinien hatte die erste große Chance, das erste Tor aber erzielte England durch einen Fernschuss, der noch an den Innenpfosten klatschte. Jubel im Lager der Briten, die kompakt standen und ihre Führung bald ausbauen konnten: Beim 2:0 war der argentinische Keeper noch mit Fingern dran, der Ball trudelte in Richtung Tor und überschritt die Linie neben dem rechten Pfosten gerade noch bevor ein Verteidiger der „Albiceleste“ heran grätschen konnte. „Gaucho“-Trainer Rainer Böhme forderte sein Team zum Aufbäumen auf: „Dampf machen, wir müssen Gas geben“, hörte man ihn immer wieder von der Coaching-Zone aufs Feld rufen. Doch die Briten verwalteten das Ergebnis geschickt, hätten den Sack nach einer Riesenchance sogar zumachen müssen: Auf Höhe des Fünfmeterraumes kam ein Angreifer frei zum Abschluss, musste nur noch abstauben, traf den Ball jedoch nicht richtig und schob ihn links neben das Tor. So konnte Argentinien doch noch hoffen, erhöhte die Schlagzahl und kam um ein Haar zum Anschlusstreffer: Nach wildem Gestocher im Fünfmeterraum drückte ein Argentinier den Ball mutmaßlich über die Linie, wo ein Verteidiger ihn dann wegschoss. Eine unübersichtliche Situation, der Schiedsrichter gab den Treffer letztlich nicht. Frust bei den „Gauchos“, die nun Blut geleckt hatten und durch ihre quirligen Spieler das englische Tor unter Dauerfeuer hielten. Am Ende aber konnte sich England durchsetzen und den Gruppensieg besiegeln. Kapitän Luis fand die passenden Worte: „Es war ein hartes und umkämpftes Spiel aber unser Trainer hat uns gut eingestellt. Ein ganz wichtiger Sieg.“ Ähnlich sahen es die stolzen Spielermütter, die bemalt mit England-Fahnen ihre Zuversicht äußerten: „Wir werden den Titel holen. England ist längst wieder an der Reihe.“ Und auch Jürgen Sparwasser zeigte sich sehr angetan vom dargebotenen Schlagabtausch: „Das war ein packendes Spiel, das eines Finales würdig gewesen wäre,“ befand der ehemalige DDR-Nationalspieler und WM-Teilnehmer.

Talente machen auf sich aufmerksam

Im parallel laufenden Spiel zwischen Frankreich und Brasilien ging es bereits um alles oder nichts. Keine Mannschaft konnte sich mit Blick auf die Chancen einer Finalteilnahme einen weiteren Punktverlust erlauben. Die Partie begann mit einem Aufreger: Die Brasilianer wähnten den Ball nach einem schönen Angriff hinter der Torlinie der Franzosen. Die Spieler und Eltern jubelten bereits, einzig der Schiedsrichter sah es anders und gab den Treffer nicht. Im weiteren Verlauf gestaltete sich die Begegnung zwischen den WM-Finalisten von 1998 ausgeglichen.

Beide Mannschaften konnten große Torchancen verbuchen. So landete zum Beispiel ein geschickt über die Mauer der Brasilianer gezirkelter Freistoß der Franzosen am Lattenkreuz. Auf der anderen Seite war Frankreichs Keeper auch in diesem Spiel hellwach und vereitelte gleich mehrere Chancen der „Selecao“. Die größte davon war eine eins-zu-eins-Situation in den letzten Sekunden der Partie. Das 0:0 hatte bis zum Abpfiff Bestand und bedeutete das Ende der Titelträume beider Mannschaften. Die erneut starke Leistung von Frankreichs Torhüter Niklas blieb den Talentspähern der Fußballschule derweil nicht verborgen. Torwarttrainer Reinhard Knobloch hatte genau hingeschaut und den jungen Mann für würdig befunden, sein Können auch beim Talenttraining unter Beweis zu stellen. „Der kann was. Ist ruhig am Ball, hat ein gutes Stellungsspiel, denkt mit... dem schicken wir eine Einladung“, murmelte Knobloch, der bereits Oka Nikolov entdeckt hatte, in seinen Notizblock.

Deutschland lässt nichts anbrennen

War in Gruppe A bereits eine Vorentscheidung über die wichtigen Platzierungen 1 und 2 gefallen, konnte in Gruppe B noch alles passieren. Deutschland bekam nach der gelungenen Revanche gegen Italien erneut Gelegenheit, alte Rechnungen zu begleichen. Gegen Weltmeister Spanien wurden im Vorfeld die Erinnerungen an das verlorene WM-Halbfinale von 2010 und die schmerzliche Finalniederlage bei der EM 2008 geweckt. Und die DFB-Elf lieferte: Gegen sichtlich verunsicherte Spanier, denen nach der Auftaktniederlage ein wenig die Ordnung fehlte, stand am Ende ein verdientes 3:0 zu Buche. Während somit fest stand, dass Spanien seinen Titel nicht erfolgreich verteidigen würde, meldete sich Italien durch einen stark erkonterten 2:0-Sieg über Holland zurück im Titelrennen.

Vor der letzten Runde hatten in der Gruppe B damit gleich drei Mannschaften die Möglichkeit, sich fürs Finale zu qualifizieren. Während Deutschland mit 6 Punkten aus zwei Spielen die beste Ausgangslage hatte, konnten sowohl die Niederländer als auch die Italiener mit Siegen im letzten Spiel noch den Sprung an die Tabellenspitze schaffen. In dem Falle hätte nach den Regularien bei dreifacher Punktgleichheit und einem ausgeglichenen direkten Vergleich die Tordifferenz (zunächst aus den Partien untereinander, dann gegebenenfalls aus allen Spielen) den Ausschlag gegeben. Nervosität bei der Turnierleitung ob der sich ankündigenden Rechenspiele. Doch so weit kam es nicht. Zwar konnte Italien sein Match mit 2:0 gegen die Spanier gewinnen, die damit Punkt- und Torlos die Gruppenphase beendeten, doch im anderen Spiel ließ sich Deutschland nicht mehr die Butter vom Brot nehmen: Ein 3:0-Sieg gegen den Nachbarn und Erzrivalen Holland bedeutete den souveränen Gruppensieg und Finaleinzug. Dahinter qualifizierten sich die „Azzurri“ für das Spiel um Bronze, während die Niederländer Weltmeister Spanien auf den letzten Rang verwiesen.

„Gauchos“ mit Wut im Bauch zum Kantersieg

In Gruppe A bestand die Spannung der letzten Gruppenspiele darin, wer den Einzug ins „kleine Finale“ schaffen würde. Im direkten Duell zwischen Argentinien und Frankreich galt es für die „Albiceleste“ nach der schmerzlichen Niederlage gegen England zurück in die Spur zu finden, während die „Equipe Tricolore“ davon träumte, den Südamerikanern ein Schnippchen zu schlagen und sich in letzter Sekunde im Tableau vorbeizuschieben. Dafür musste unbedingt ein Sieg her. Und auch Brasilien hätte mit einem Sieg über die erstplatzierten Engländer noch eine Endabrechnung gegen Frankreich erzwingen können. Aus beidem wurde nichts. Sowohl Briten als auch Argentinier bewiesen, dass sie sich zu Recht als Gruppenfavoriten etabliert hatten. Die „Gauchos“ kamen mit Wut im Bauch zu einem 6:0- Kantersieg und auch England ließ nichts anbrennen und bügelte Brasilien souverän mit 4:0 ab. Die „Three Lions“ ließen somit bei ihren drei Siegen kein einziges Gegentor zu und gaben mit Blick aufs Finale einen deutlichen Fingerzeig. Für die Argentinier wiederum war die Welt durch den Einzug ins Spiel um Bronze wieder im Lot. Frankreich kassierte insgesamt einen Gegentreffer weniger als Brasilien und sicherte sich so Rang drei vor den Südamerikanern.

Nach der Gruppenphase hatten Kinder, Eltern und Betreuer Zeit, sich am frisch aufgetischten Grill- und Salatbüffet zu stärken. Die Turnierleitung um Manuel Hiemenz und Moritz Böttcher verkündete derweil die Paarungen für die Platzierungsspiele. Im Spiel um Platz sieben schoss sich der entthronte Weltmeister aus Spanien allen Frust von der Seele und legte dabei jenes Zielwasser an den Tag, das sie in den Spielen zuvor vermissen ließen: So hieß es am Ende 5:0 gegen Rekordhalter Brasilien, das ohne eigenen Torerfolg die Segel streichen musste.

Anders die Franzosen, denen im Spiel um Platz fünf gegen die Niederlande der ersehnte erste Turniertreffer gelang. Der Torschütze war darüber so glücklich, dass er jubelnd bis zur Mittellinie zurücksprintete und dann auf die Knie rutschte. Zum Sieg reichte diese 1:0-Führung allerdings nicht. Mit drei Toren in den folgenden drei Minuten schlug die „Elftal“ postwendend zurück und bog unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans auf die Siegerstraße ein. Am Ende hieß es 4:1 und Platz fünf für das Ensemble aus Gründau.

Gänsehaut-Feeling bei den Hymnen

Spannung dann vor den Spielen um die Pokale. Alle anwesenden wendeten sich dem Match zwischen Argentinien und Italien zu. Angeführt vom Schiedsrichter liefen die Mannschaften zum Bass von „Seven Nation Army“ ein und nahmen Aufstellung zu den Nationalhymnen. Mit der Hand am Herzen standen die jungen Spieler und erlebten den Gänsehaut-Moment, der sonst nur echten Nationalspielern vorbehalten ist. Auf dem Platz übernahmen die Südamerikaner schnell das Kommando, drückten Italien weit in die eigene Hälfte. Die Nervosität auf beiden Seiten war spürbar, die „Gauchos“ gaben aber klar den Ton an und gingen folgerichtig in Führung. Im Anschluss bot sich das gleiche Bild, Italien war durchaus gewillt, fuhr den ein oder anderen Entlastungsangriff, zählbares kam dabei aber nicht heraus. Stattdessen waren es die Argentinier, die mit zwei weiteren Treffen den Sack zu machten und sich verdient mit 3:0 den bronzenen Pokal sicherten.

Das große Finale hielt einen absoluten WM-Klassiker parat: England gegen Deutschland. Die Zuversicht war nach den ungefährdeten Gruppensiegen auf beiden Seiten groß. Pierre Plautz stellte seine Mannschaft offensiv ein: „Für uns geht es immer nach vorne. Wir wollen den goldenen Pokal. Notfalls verwickeln wir die Engländer ins Achtmeterschießen,“ sagte der Bundestrainer mit einem Zwinkern. Doch auch die Briten strotzen vor Selbstbewusstsein. Als das „Deutschlandlied“ und „God save the Queen“ durch die Lautsprecher erklangen, war die Lust aufs Finale allgegenwärtig. Auf dem Platz gestaltete sich das Finale zunächst zerfahren. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend, Spielfluss kam kaum zustande. In solchen Situationen macht die individuelle Klasse den Unterschied. Und so war es eine feine Einzelleistung der englischen Nummer 4, die den Torreigen eröffnete: 1:0 für die „Three Lions“. Mit der Führung im Rücken lockerten die Engländer merklich auf und wirkten sicherer in ihren Kombinationen. Deutschland besann sich derweil auf seine Tugenden, hielt dagegen und kam zu manchen Konterchancen. Diese wurden aber nicht mit letzter Konsequenz zu Ende gefahren. Und wie man es im Fußball kennt: Wer vorne die Tore nicht macht, kassiert sie hinten. So gelang den Engländern mit dem 2:0 der entscheidende Treffer, der gleichzeitig den Endstand markierte. Grenzenloser Jubel im Team: „Einfach genial, besser geht‘s nicht, ein richtig geiles Turnier, der Hammer“, hörte man die Spieler jubeln und auch der Trainer war außer sich vor Freude: „Es ist einfach Wahnsinn, was die Jungs heute geleistet haben. Ich bin unglaublich stolz. Zu Beginn waren sie etwas nervös aber dann haben sie die Vorgaben super umgesetzt. Ich bin rundum glücklich.“

Alle waren Sieger

Bei der Siegerehrung erhielten alle Teilnehmer einen kleinen goldenen Pokal als Andenken und einen Eintracht-Schal, um die SGE am Nachmittag gegen Leverkusen stilecht anfeuern zu können. Die vier Jungschiedsrichter des Hessischen Fußballverbandes, die ihre Sache super gemacht hatten, wurden ebenfalls mit einem Pokal als Andenken gewürdigt. Die Torjägerkanone ging indes an Marcel H. vom Weltmeisterteam aus England, der mit vier Treffen die meisten Torerfolge verbuchen konnte. Und einen Sonderpreis gab es für „Dutchy“, die holländische Löwin. Als bestes Maskottchen, das die Herzen aller Zuschauer erobert hatte, bekam auch sie einen kleinen Pokal.

Dann schlug die Stunde der drei besten Mannschaften. Argentinien und Deutschland nahmen ihre Pokale in Bronze und Silber aus den Händen von Norbert Nachtweih und Jürgen Sparwasser entgegen. Die Kapitäne bedankten sich über das Mikrofon der Turnierleitung bei den Veranstaltern von Kaufland und der Eintracht Frankfurt Fußballschule für die Organisation, dann gaben sie den Weg frei für die strahlenden Turniersieger. „We are the Champions“ schallte es aus den Boxen, als „Charly“ Körbel den goldenen Pokal an den englischen Kapitän überreichte. Donnernder Applaus begleitete die Spieler auf ihrer Ehrenrunde, dann ging es zum letzten offiziellen Gruppenfoto.

Während Spieler Betreuer und Eltern gemeinsam feierten, zog das Fußballschulen-Team Bilanz. „Das war ein Turnier auf hohem Niveau, es hat viel Spaß gemacht zuzuschauen. Und für unser Talenttraining waren bestimmt 12, 13 interessante Spieler dabei“, freute sich Talent-Späher Jürgen Sparwasser. Und Karl-Heinz Körbel richtete den Blick bereits nach vorne. „Auch diese Mini-WM war ein voller Erfolg. Man kann Kaufland nicht hoch genug anrechnen, was sie hier möglich gemacht haben. Und ich kann verraten: Wir werden noch eine Schippe drauf legen. Während der WM in Brasilien wird es ein weiteres Turnier bei uns geben. Größer noch als die beiden vorangegangenen. Das wird der Hammer.“

Für den Spieler- und Betreuer-Tross ging es dann hinauf in die Commerzbank-Arena, um das Spiel der Eintracht gegen Leverkusen zu sehen. Und obwohl dieses Spiel nicht gewonnen werden konnte, blieb bei allen Beteiligten die Freude über den schönen Vormittag.

Kaufland und die Eintracht Frankfurt Fußballschule möchten ihren Dank und ihre Freude an alle Vereine weitergeben, die mit ihrem bunten und fröhlichen Auftreten zum Erfolg dieses schönen Turniers beigetragen haben. Alle Fotos gibt es auf hier.