Die Turn- und Sportgemeinde Leihgestern, die im Jahr 1893 gegründet wurde, besteht aus neun Abteilungen. Dazu zählen neben Handball und Tischtennis zum Beispiel Kinderturnen oder eben jene Fußballabteilung. Dort war die Eintracht Frankfurt Fußballschule kürzlich zu Gast. Die Ex-Profis Thomas „Zampe“ Zampach, Rudi Bommer, Slobodan Komljenovic und Torwart-Talententdecker Reinhard Knobloch als bewährte Besetzung im Lindener Stadtteil, sowie Ex-Adlerträger Mo Idrissou, waren als Trainer vor Ort und trainierten vier Tage mit den Kids.
Alexander Wilhelm, Leiter des Spielbetriebs Fußballs, gab im Rahmen eines Kurzgesprächs Einblicke in die Fußballabteilung der TSG.
Der Gesamtverein zählt rund 2100 Mitglieder. Die Fußballabteilung umfasst insgesamt elf Jugendteams, die von den G- bis zu den A-Junioren am Spielbetrieb teilnehmen. Im Seniorenbereich gehen fünf Mannschaften in den Ligabetrieb: Drei Männermannschaften, die in der Kreisoberliga, A- und B-Liga kicken, sowie zwei Frauenmannschaften, die in der Oberliga und der Reserverunde beheimatet sind.
Der Verein ist bis zur D-Jugend in den unteren Jugendklassen eigenständig, ab der C-Jugend gibt es eine Jugendspielgemeinschaft mit TuBa Pohlheim. „Wir unterstützen unseren Ortsnachbar beim Aufbau einer eigenständigen Jugendabteilung“, kommentiert Alexander Wilhelm die Zusammenführung.
Die wesentliche Problematik, mit denen auch viele anderen Sportvereine in Deutschland zu kämpfen haben, ist die Generierung von Nachwuchs. Sei es im Spieler-, im Schiedsrichter- oder im Trainerbereich: „Vor allem an der Basis hängt es immer wieder. Es ist heutzutage immer schwieriger, engagierte Jugendtrainer für die Altersklassen bis zur D-Jugend zu finden. Zum einen haben junge Heranwachsende lange Schulzeiten, mit Hausaufgaben und Heimweg bleibt neben dem eigenen Wunsch in einer Mannschaft zu kicken selbst oftmals nur wenig Zeit für weitere Aktivitäten – wie eben die Ausübung von Trainerjobs im Juniorenbereich. Das Vereinsleben generell ist da ein Spiegelbild der Gesellschaft. Diese Tätigkeiten leiden leider extrem. Wir kommen den Jungs und Mädels gerne entgegen und zahlen ihnen die Trainerausbildung, trotzdem gestaltet sich das Ganze schwierig!“
Lösungsansätze sieht die TSG vor allem im Aktivenbereich. „Wir wollen so viele Mannschaften wie möglich zum Spielbetrieb anmelden, um hier mit Leuten aus dem eigenen Ort dann in Schritt zwei die Gemeinschaft in der Abteilung zu stärken und weiter zu wachsen“, erzählt Wilhelm.
Darüber hinaus sieht man einige Chancen im Bereich der sozialen Medien. „Unser Fokus liegt auf Instagram. Wir wollen die breite Masse an potentiellen Kickerinnen und Kickern ansprechen. Dafür arbeiten wir regelmäßig mit Storys und Beiträgen. Das ist unser Mittel, wie wir die breite Masse außerhalb unseres Ortes ansprechen wollen.“ Doch nicht nur in den sozialen Kanälen ist der Verein mit einer vierstelligen Mitgliederanzahl omnipräsent: „Wir sehen Fupa als wichtiges Sprachrohr und pflegen unsere Fußballseite dort mittlerweile sehr akribisch. Auch hierdurch wollen wir Reichweite generieren und parallel unseren Spielern selbst eine Plattform aufzeigen ihre eigene Statistik einsehen zu können.“
Der Verein liegt im Städtedreieck zwischen Wetzlar, Gießen und Bad Nauheim und verfügt neben einem Kunstrasen auch über einen Rasenplatz. „Man merkt von Jahr zu Jahr, welche Strahlkraft der Besuch der Eintracht Frankfurt Fußballschule auch für uns hat. Die Verbindung ist speziell und besonders. Die Eintracht Frankfurt Fußballschule setzt aus unserer Sicht nicht auf die breite Masse, sondern gestaltet jedes Camp einzigartig und individuell. Das würden wir gerne auch in Zukunft wahren. Anfragen von anderen Fußballschulen, die massig Camps in ganz Deutschland ausrichten, lehnen wir ab. Die Eintracht Frankfurt Fußballschule macht es vor und es ist aus unserer Sicht ein Fakt: Klasse schlägt Masse.“