30.06.2016

Körbel setzt sich gegen Einstein durch

Im neuen Senckenberg Museum wird ein XXL-Modell des Gehirns von Bundesliga-Rekordspieler Charly Körbel ausgestellt.

Große Ehre für Fußballschulenleiter Karl-Heinz „Charly“ Körbel: Bei der Abstimmung darüber, wessen Gehirn als Vorlage für ein begehbares XXL-Modell im neuen Senckenberg-Museum dienen soll, belegte der Bundesliga-Rekordspieler mit großem Vorsprung den ersten Rang. „Alleine schon auf den Stimmzettel zu kommen, neben solch überragender Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Jane Goodall, war für mich eine große Überraschung und noch größere Ehre. Dass ich jetzt auch noch die Wahl gewonnen habe und ein Modell meines Gehirns ausgestellt wird, ist einfach unglaublich“, sagt der 61-Jährige.

Über 2300 Teilnehmer hatten sich vom 20. bis zum 29. Juni am Voting beteiligt, darunter offensichtlich zahlreiche Eintracht-Fans, die über die Social-Media-Kanäle des Frankfurter Traditionsvereins von der Abstimmung erfuhren und ihr Idol schlussendlich auf beeindruckende 56% vor Physik-Genie und Nobelpreisträger Albert Einstein (25%) und der renommierten Affenforscherin Jane Goodall (11%) hievten. „Ich erinnere mich noch an einen Schulausflug ins Senckenberg-Museum vor vielen Jahren. Wenn das jemand meinem damaligen Lehrer vorhergesagt hätte, wäre der wohl in Ohnmacht gefallen“, lacht Körbel.

Was genau die Besucher in „seinem“ Gehirn zu sehen bekommen werden, ist auch für Körbel eine spannende Frage. Zunächst wird ein Computer-Scan die Anatomie des Denkorgans erfassen und auf dieser Grundlage den Nachbau ermöglichen. Dass das Gehirn eines ehemaligen Fußballprofis eine lohnenswerte Vorlage für einen Nachbau darstellt, erklärt derweil die Senckenberg-Gesellschaft auf ihrer Webseite: „Hirnforscher fanden heraus, dass Fußballspielen dem Gehirn mehr abverlangt, als beispielsweise Schach. Fußballer müssen gleichermaßen die Positionen seiner Teamkollegen und vor allem der Gegner im Auge behalten. Zudem müssen sie die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Balles berechnen – eine Leistung verschiedener Hirnfunktionen.“

Bis 2020 soll der Umbau des Frankfurter Naturmuseums fertiggestellt sein, in dem dann auch das Gehirn ausgestellt sein wird. Auf beinahe doppelt so viel Fläche sind neben den berühmten Dinosaurier-Exponaten auch die vier neuen Ausstellungsbereiche Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft geplant. Wer mit seiner Spende dazu beitragen will, die für den Umbau benötigte Summe von 56 Millionen Euro zu stemmen, kann hier seinen Beitrag leisten.