Karl-Heinz Körbel steht am Spielfeldrand, schaut über die drei Plätze und ist stolz. „Es ist überragend. Es erinnert mich an die Zeit, als wir vor knapp 20 Jahren die Fußballschule gegründet haben. Das ist der Beginn einer neuen Ära“, sagt Körbel, der seit eben jenen zwei Jahrzehnten die Fußballschule bei der Eintracht leitet und nun erstmals mit seinem Team ein reines Mädchencamp durchführt.
Es erinnert mich an die Zeit, als wir vor knapp 20 Jahren die Fußballschule gegründet haben.
Karl-Heinz Körbel, Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule
Nicht mal einen Tag dauerte es, bis das Camp ausgebucht war. Noch am Vortag erreichten Anrufe das Büro, ob noch Plätze frei seien. Ein Mädchen hatte sogar eine vierstündige Anreise auf sich genommen und übernachtete mit den Eltern im Hotel. „Der Startschuss ist geglückt, mit unserem bewährten Konzept“, sagt Körbel. Dazu gehört ein erfahrenes Trainerteam, nun erstmals angereichert mit Coaches und Ex-Spielerinnen aus dem früheren FFC-Dunstkreis.
Expertise durch Ex-Profis
Sandra Minnert hat 147 Länderspiele bestritten, ist Welt- und Europameisterin sowie mit dem FSV und dem 1. FFC Frankfurt Deutsche Meisterin. „Ein Traum, wenn man sich diesen Werdegang des Frauenfußballs in Frankfurt überlegt. Für diesen Bundesligastandort ist die Fusion ein Segen“, sagt die 47-Jährige, die sich beim Camp gerne an ihre Anfangszeit zurückerinnert. „Die Mädels haben heute wesentlich bessere Voraussetzungen als wir.“ Sie ist gerne dabei, das Zusammenspiel in einer Gruppe mit dem erfahrenen Fußballschulentrainer Manfred Binz klappt hervorragend. „Ich kann nur nicht mehr ‚Männers‘ rufen“, schmunzelt Binz.
Auch Desirée Schumann ist dabei, die sieben Jahre das FFC-Tor hütete. „Ich habe 2016 ein Praktikum bei der Fußballschule der Eintracht gemacht und mich direkt wohlgefühlt. Jetzt bin ich sehr glücklich, beim ersten reinen Mädchencamp dabei zu sein. Wir haben ein sehr gutes Niveau hier“, sagt die zweifache Champions League-Siegerin.
Mit den Herbstcamps endet die Campsaison der Fußballschule, die freilich massiv vom benötigten Hygienekonzept beeinflusst war. Körbel sagt dazu: „Wir haben eine große Verantwortung, messen jeden Tag bei jedem Kind Fieber, betreiben einen hohen organisatorischen Aufwand. Aber wir machen es gerne. Die Camps sind nur durchführbar, weil wir uns in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt sehr gut vorbereitet haben.“