In Frankfurt wurden nicht nur sechs Wochen lang Sommerferiencamps mit im Durchschnitt mehr als 85 Kids durchgeführt – nein, die Fußballschule war auch in den hessischen Landschaften, Dörfern und Städten fleißig unterwegs. Die Begriffe Authentizität und Nahbarkeit werden bei der Eintracht groß geschrieben und mehr als durch und durch gelebt – so auch bei der Fußballschule.
Die Reihe der On-Tour Camps war ein riesiger Erfolg, besuchte man in diesem Jahr einige altbekannte Vereine Hessens: Dazu zählten neben der SG Waldsolms aus Mittelhessen, der FSV Dorheim aus der Wetterau, der gleichzeitig Heimatverein von Eintracht-Ikone Uwe Bindewald ist, die TSG Leihgestern aus dem Gießener Umland sowie der SV Phönix Düdelsheim aus dem östlichen Teil des Rhein-Main Gebiets. Alle diese aufgezählten Vereine hostierten die Fußballschule für vier Tage auf dem heimischen Sportplatz, wobei das Trainerteam der Eintracht von Vereinshelfern unterstützt wurde. Das eingespielte Quartett bestehend aus den Ex-Adlerträgern Rudi Bommer, Slobodan Komljenovic, Mohamadou „Mo“ Idrissou und Torwart-Entdecker Reinhard Knobloch wurde dabei zweimal unterstützt von Thomas „Zampe“ Zampach und dem ehemaligen Jugend-Mitspieler von Jürgen Klopp, Reinhold Jessl.
Trotz Regen mit überglücklichen Gesichtern
Doch fangen wir klein an, zunächst mit den ersten zwei Sommerferienwochen in der Mainstadt. Nachdem die Fußballschule mit der Traditionsmannschaft in der Woche zuvor noch mit der Kampagne „Eintracht in der Region“ im Wetteraukreis beim FC 1963 Kaichen vor über 2000 Zuschauern Halt machte, ging es Ende Juli so richtig los – Sommercamp I und gleichzeitig das zweite Mädchencamp standen an. Campleiter und Leiter des Talenttrainings Uwe Bindewald erwartete die geballte Fußballerfahrung: Norbert Nachtweih, Frank Gerster, Mohamadou „Mo“ Idrissou waren zusammen mit jungen, dynamischen Trainern wie Andreas Becker, der Perspektivtrainer im Nachwuchsleistungszentrum der Eintracht ist, eingeteilt. Bei den Mädchen war Lise Munk, die selbst Torschützenkönigin der 2. Frauen-Bundesliga wurde und das Dress ihres Heimatlandes Dänemark trug, als Campleiterin im Einsatz. Unterstützt wurde sie von bekannten Ex-Profis wie Alexander Conrad, die zusammen im Verbund mit jungen Nachwuchstrainerinnen und Nachwuchstrainern agierten.
„Eine große Freude, unsere Fußballschule in den Vereinen zu präsentieren“
Ende Juli stand gleichzeitig das erste viertägige On-Tour Camp bei der SG Waldsolms an, in der Woche darauf war die Fußballschule beim FSV Dorheim zu Gast. Campleiter Uwe Bindewald machte beim FSV vor rund einem halben Jahrhundert seine ersten fußballerischen Schritte und nahm sich einen Tag Zeit, um auf und neben dem Rasenplatz von „Blau-Weiß“ Gespräche mit Kids, Verantwortlichen, Trainern und Eltern zu führen. In der Woche darauf zog es die On-Tour Camps zur TSG Leihgestern, die rückblickend auf eine sehr erfolgreiche Zeit blickt. So kommentiert der Leiter des Spielbetriebs der TSG, Alexander Wilhelm, wie folgt das Erscheinen auf der heimischen Anlage: „Man merkt von Jahr zu Jahr, welche Strahlkraft der Besuch der Eintracht Frankfurt Fußballschule auch für uns hat. Die Verbindung ist speziell und besonders. Die Eintracht Frankfurt Fußballschule setzt aus unserer Sicht nicht auf die breite Masse, sondern gestaltet jedes Camp einzigartig und individuell. Anfragen von anderen Fußballschulen, die massig Camps in ganz Deutschland ausrichten, lehnen wir ab. Es ist aus unserer Sicht ein Fakt: Klasse schlägt Masse.“ Die Mannen um Campleiter Clemens Appel zog es zu guter Letzt zum SV Phönix Düdelsheim in die Wetterau. Insgesamt kommentiert der langjährige Projektkoordinator die On-Tour Reihe: „Alle vier Vereine waren sehr engagiert, die Zusammenarbeit mit den Vereinstrainern war meist erfolgreich. Glücklicherweise hatte ich wieder ein eingespieltes Team mit den Trainern Rudi Bommer, Slobodan Komljenovic, Reinhard Knobloch und Mo Idrissou. Für mich als Campleiter war es eine große Freude unsere Fußballschule in den Vereinen zu präsentieren.“
Norbert Lawitschka mit Maskottchen Attila, Museum mit Pokalen
Der Sommer in Hessen war wechselhaft. Es gab regnerische Tage, sonnige Tage. Genauso war stets der Besuch des Eintracht-Museums eine fantastische Überraschung für die sieben bis 14-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wusste doch keiner so richtig genau, was das Museum mit an Bord hatte. Vorab wurden die wichtigsten Eintracht-Werte an die Jüngsten vermittelt: Referent Felix ging auf glorreiche Zeiten und traurige Tage der Eintracht ein, das Endspiel der Saison 1959/60, als die Eintracht sich im Europapokalfinale in Glasgow vor 127.000 Zuschauern mit 7:3 Real Madrid geschlagen geben musste oder jene Titelgewinne wie dem DFB-Pokalsieg 1988 gegen den VfL Bochum: Nicht zu vergessen, dass Trainer wie Manfred „Manni“ Binz mit dabei waren und sogar selbst auf dem Feld standen! Norbert Nachtweih gewann nicht nur vier Deutsche Meisterschaften mit dem FC Bayern München, er wurde 1980 Europapokalsieger mit der Eintracht! Jene Bemerkungen gaben dem Vortrag einen ganz besonderen Flair, wurden die Augen der Stars von Morgen doch immer größer und größer – schließlich wurden sie gerade von diesen Ex-Adlerträgern trainiert. Und dann kam er zum Vorschein: Neben dem Europapokal überraschte auch der DFB-Pokal die Kids und zauberte den jungen Nachwuchskickern ein zauberhaftes Lächeln auf ihre Lippen. Natürlich wurden kräftig Einzelbilder geknipst, ist es doch keine Selbstverständlichkeit, dass das Eintracht-Museum mit einem ehemals gewonnen Titel der Eintracht vorbeischaut. Die Kamera knipste fleißig Einzelbilder, sodass jedes Kind seine ganz eigene Erfahrung mitnehmen konnte.
Abgerundet wurden die On-Tour und Sommerferiencamps vom Besuch des Falkners Norbert Lawitschka, der seinen mehr als 18 Jahre alten, treuen Wegbegleiter Attila mitbrachte. So funkelten die Augen der Kids, als sie den echten Adler, das Maskottchen der Eintracht, live zu sehen bekamen. Lustige Anekdoten, welche(r) Spieler besonders ängstlich vor dem Tier, welches seine Flügel bis zu 1,90 Meter weit spannen kann, machten die Runde und die Kids begannen zu grinsen – ein Gruß geht an dieser Stelle an einen ehemaligen Stürmer der Eintracht. Beim Vortrag ging es auch um die Lieblingsgerichte von Attila, aber auch um das so wichtige Relegations-Rückspiel 2016 gegen den 1. FC Nürnberg. Dabei bewahrte nur ein Tor die Eintracht vor dem sicher geglaubten Abstieg in die zweite Liga. Norbert Lawitschka gab den Jungs und Mädels mit auf den Weg: „Lukas Hradecky stand in diesem wichtigen Spiel im Kasten. Ich gab ihm eine Feder von Attila, die Glück bringen sollte. Tatsächlich hatte Lukas sie über 90. Minuten bei sich, wir meisterten die Relegation und hielten die Klasse.“
Profispielerinnen der Eintracht zeigen sich bei Mädchencamp
Doch es blieb innerhalb der Sommerferien nicht nur bei jenen berüchtigten On-Tour und Sommercamps, sondern im Rahmen der Ferien wurden auch zwei Mädchencamps, jeweils am Brentanobad, der Spielstätte und gleichzeitig Heimat der Eintracht Frauen, veranstaltet. Ein ganz besonderes Eintracht-Highlight bot das Mädchencamp III in der letzten Woche, schauten doch zwei Profispielerinnen der Eintracht bei den über 80 Mädels vorbei: Torhüterin Hannah Johann und Feldspielerin Anna Aehling zeigten sich von ihrer besten Seite, standen Rede und Antwort, signierten Trikots, Bälle, Schuhe, Trinkflaschen & Co. und waren offen für Bilder mit den Mädels. Die Spielerinnen kickten eine Runde mit, Hannah Johann stellte sich als Torhüterin in den Kasten, sodass neben dem Besuch von Attila ein weiteres, ganz besonderes Eintracht-Erlebnis in den Köpfen der Mädels schwirren wird. Zusätzlich gab es alte Torwarthandschuhe für ambitionierte Goalies. Campleiterin Lise Munk freute sich über die Austragung der Mädchencamps: „Die Mädels machen das klasse. Es macht großen Spaß mit motivierten Kickerinnen zusammenzuarbeiten und es freut mich sehr, dass der Frauenfußball zunehmend an Popularität auch in Deutschland gewinnt. Man merkt regelrecht einen Wandel und dass der Sport ein neues Hoch in der Gesellschaft erreicht. Das sich beim Mädchencamp III mit Anna Aehling und Hannah Johann zwei Profispielerinnen am Brentanobad zeigten ist auch sehr wichtig, denn die Mädels durften ihre Fragen offen stellen. Diese Nahbarkeit ist für Eintracht Frankfurt total wichtig und wird diesen Verein immer nach außen hin auszeichnen.“
„Jedes Kiddie hat etwas ganz besonderes von der Eintracht mitgenommen“
Abschließend meldet sich nach sechs Wochen Sommercamps Bundesliga-Rekordspieler und Leiter der Fußballschule, Karl-Heinz „Charly“ Körbel zu Wort: „Das waren sehr tolle sechs Wochen. Unser Team hat das großartig gemacht, jedes Kiddie hat etwas ganz besonderes von der Eintracht mitgenommen. Neben dem Pokal war Attila zu Besuch, die On-Tour Camps waren im Lande unterwegs, Profispielerinnen besuchten die Mädels und natürlich waren auch die Kollegen vom Fanshop mit dem Eintracht-Mobil zu Gast. Ich freue mich jetzt schon auf die anstehenden Aufgaben der Herbstferiencamps und der Kampagne „Eintracht in der Region“ im nächsten Jahr.“